Sunday, June 24, 2012

Papageikleid als internationales Projekt


Для русскоязычных:  информация этого постинга содержится  у меня теме на сезоне.

An diesem Kleid habe ich seit letztem Frühling gearbeitet.
Es ist nicht übertrieben,wenn ich sage,dass an diesem Kleid die ganz ehemalige UdSSR vom Fernosten bis zur West-Ukraine gearbeitet hat.
Die Entstehungsgeschichte ist sehr interessant aber auch sehr lang.
Alles hat damit begonnen, dass ich beim Shoppen dieses Kleid von S.Oliver sah. Es saß in der kleinsten Größe an mir unmöglich. Aber so viel Geld für etwas auszugeben, dass ich komplett überarbeiten müsste, wollte ich auch nicht.
Also fuhr ich zu meinem Lieblingsladen, um Stoff zu kaufen. Ich verbrachte über 1h im Laden und hatte jede Menge Spass mit meiner Lieblingsverkäuferin. Ich habe mich schließlich für den Papagei-Stoff entschieden. Sehr gewagt, wenn man mein konservativen Geschmack dabei berücksichtigt :-)


Zum Kleid habe ich dann passend  auch die Knöpfe aus Pauamuschel ausgesucht. Die Insider werden es beim Anblick sofort erkennen.
Denn die Paua-Muscheln gibt nur in Neuseeland und ist sehr selten.


Nun als es soweit war und ich endlich loslegen wollte, stellte ich fest, dass ich 4 Papageien in einer Richtung hatte und nur 1 in der Mitte in der anderen Richtung.
Ich stand vor folgendem Problem: Wie mache ich es so vernünftig, dass es irgendwie im Rücken gut aussieht und der große  Papagei nicht besonders zerschnippelt wird?
Also postete ich meine Frage in meinem Thema bei den Russen. Ich habe ja schon eine Probe für das Kleid gemacht. Und aus der Probe wurde das Kleid für meine Freundin in Kasachstan (es war mir zu schade es wegzuschmeißen-also beendete ich das). Dann habe ich die Teile auf dem Stoff verteilt mit der Fragestellung: Wie mache ich es hinten am besten?

Wir mussten unser kollektives Gehirn einschalten. Es gab eine Menge Vorschläge, wie z.B. dem Papageien den Kopf abzuschneiden und umzudrehen, damit es wie eine Blume aussieht.


Letztendlich war es schon spät und ich bin Schlafen gegangen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wartet auf mich DIE Lösung! es ist wirklich wie im Märchen über Heinzelmännchen. Diese Lösung ist so genial gewesen,dass ich sofort nach der Skizze zugeschnitten habe.

Im letzten Sommer war es dann nicht besonders warm,also blieb es bis Frühling liegen. Nun holte ich es raus und wollte weiter machen. Das Halsausschnittsteil dehnte sich in allen Richtungen, ich habe 3 Fixiereinlagen ausprobiert. Letztendlich habe ich es an meiner Scheiderpuppe modelliert. Als ich das Kleid anprobierte, kam mein Mann nach Hause und hat beim ersten Anblick gesagt, es sei die falsche Farbe.

Also postete ich es wieder bei den Russen. Und wieder haben sie alle gemeinsam überlegt und mir Vorschläge unterbreitet. Einige davon möchte ich Euch hier zeigen.


Ich begab mich wieder auf die Suche und wurde fündig.
Nun stand ich vor dem nächstem Problem. Der Hauptstoff ist Viskosejersey mit Elastan. Der Kontraststoff ist hochwertiger Seidensatin mit beiden glatten Satinwebungsseiten. Er dehnte und rutschte in allen Richtungen.
Da der Schrägstreifen sich unten bei der Spannung dehnte, ist es besonders wichtig drauf zu achten, dass an jedem Millimeter der Strecke die Breiten immer konstant bleiben. Nun wie mache ich das,wenn sich alles immer permanent bewegt? Es gab von den Russen sogar den Vorschlag ein Laser-Nivilliergerät zu verwenden,was man am Bau verwendet :-). Mein Mann dachte sowieso rational und schlug vor, den Stoff nass zu machen und in die Gefriertruhe reinzulegen (einfache Physik). Nach 30 min holte ich es raus und musste feststellen- es hat gar nicht gereicht. Und in dem Moment, als ich noch nasser machen wollte, kam die Lösung!
Der Stoff bewegte sich nicht als er mit Wasser voll gesogen war. Und so machte ich es.

Oben am Hals wollte ich keine sichtbaren Nähte an der Seite haben. Es ging also nur  mit Wenden und von Innen nähen...












Die Besätze habe ich von Hand mit  Nylonfaden angenäht, damit man von außen nichts sieht.

Zuerst zeige ich dann die Bilder vom Kleid und dann kommen noch Verarbeitungsdetails.









Jetzt kommen wir zu den Details.

1.An den Armlöchern das Formband aufbügelt
 2. Je Besatz mit dem Armloch verbunden und genäht
 3. Die Nahtzugaben wie immer stufig zurückgeschnitten
4. Zugaben versetzt angeschnitten
5. Die Nahtzugaben mit Besatz von rechts abgesteppt
 
6.Besätze/Seitennaht geschlossen











7. So sah das "Tröpfchen" Anschnitt von links aus

Tuesday, June 19, 2012

Knotenbolero-unerwartete Herausforderungen

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Ich kann nicht sagen,dass ich vom Knotenstrom hingerissen wurde, denn ich kenne Knotenmodelle schon seit Burda 2005 und Nakamichi Tomoko...
Aber als ich dieses allbekannte Modell sah gefiel es mir auf Anhieb.
Aber dass daraus eine wissenschaftliche Arbeit werden wird, wusste ich nicht.
Das Ergebnis, was ihr hier seht, hat  mit dem Originalschnitt nur die Schulternaht und den Ausschnitt gemeinsam. Das ist alles, was ich davon behalten konnte.

Fangen wir von vorne an.
Schon auf den ersten Exemplaren ist mir ein Fehler im Ärmel aufgefallen. Zwar nicht bei allen, aber so einigen. Je dünner der Arm, desto besser konnte man es sehen.
ich zeige es am Beispiel eines anderen Shirts.
Diese Fehler entsteht,wenn die Armkugel zu flach ist. Man sieht das jedoch nicht, wenn der Arm geknickt oder ausgestellt ist.
so muss ein Korrektur des Fehlers aussehen (rosa-Linie).


Also, bin ich schon im Vorfeld dem Fehler aus dem Weg gegangen.


Nun konnte ich es endlich anprobieren...Aber so sah das Ergebnis aus.


Ich und meine Tochter sind beide grösse 34, sie ist 1,62m  und ich 1,59m groß.
Um diese Falten los zu werden, musste ich teilweise 4 cm in der Länge klemmen und je Seite 2,5cm in der Breite.
Die Falten aus der Achsel habe ich nur zu 98% weg gekriegt.
Es fühlt sich so an, als ob da ein Abnäher rein möchte. Nun Jersey-Konstruktion kann auch wunderbar ohne Abnäher auskommen. Da sehe ich nur eine Möglichkeit es zu korrigieren: Indem man das gesamte Armloch  unten etwas weniger ausschneidet.

Konstruktiv sehen von mir vorgenommenen Änderungen so aus.






Also zerlegte ich das Teil komplett (ich habe zum Glück mit Overlock genäht) bis auf die Schulternaht und laut meiner Markierungen neu zugeschnitten und genäht.
Meine Tochter liebt das Teil und hat es schon 2 mal angehabt. Dafür, dass es erst am Sonntag fertig war... freut mich :-))

Fazit: Wenn ich mir das nähe, werde ich nur den Knotenverlauf vom gesamten Bolero nehmen.

Konstruktive Kritik und Ideen sind sehr willkommen!





Monday, June 18, 2012

In den Wäldern des Amazonas

Gestern war es zufällig warm genug, um Fotos zu schießen.


Die Inspiration für die gestrige Fotosession  kam aus Bilder der Amazonenwälder, die ich mit dieser  Kreation verbinde.


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Das Kleid habe ich für meine Tochter genäht. Es  wird eine Sommergaderoben Serie meiner Tochter. Der Anlass dazu - ein sehr strenger Dresscode auf dem Gymnasium mit der Definition "die Schultern müssen bedeckt sein", und das fehlende Angebot in den Geschäften.
Sollte aber irgendwann der Sommer mit +34°C kommen, müsste sie  im T-Shirt  oder Bolero über Spagetti-Trägern in schwülen Klassenräumen sitzen.
Also tricksen wir jetzt. Die Schultern sind bedeckt und das Kleid ist luftig genug für heiße Tage, mögen sie doch endlich kommen!

Das Schnittmuster ist mccalls 6069 und sehr simpel. Ich schätze es war nach 2h fertig.



Das Wasserfall ist vorne und hinten und ergibt sich  u.a. aus 3 Falten an den Schultern.
Die Vorderteile sind mit Rockteilen verbunden und  zum Oberteil festgesteppt, sodass ein Tunnel für das Gummiband entsteht. Damit die Schulter nicht runterfallen, gibt es laut Schnittmuster Querstreifen,was ich aber noch mit einem Innengummi verstärkt habe. Sicher ist sicher.


Die Armlöcher sind ungebügelt und gecovert. Den Saum habe ich von Hand angenäht.




Konstruktive Kritik und  Ideen sind sehr willkommen!