Das Schnittmuster hat Sherry entwickelt und freundlicherweise zum kostenlosen download Ruby Slip zur Verfügung gestellt.
Das Grundmodell hat mir zwar gefallen aber mich nicht begeistert. Und dann sah ich ihr anderes modelliertes Modell (siehe unten). Das gefiel mir so gut, dass ich kurzentschlossen mir die Stoffe gekauft und wie in einem Atemzug genäht habe.
Ich habe dafür Elastan-Seide gekauft mit 7% Elastan und passender elastischen Wäschespitze.
Der Stoff ist extrem gut, denn er ist schwer, knittert nicht und fällt wunderbar. Und wenn man es getragen hat, sieht es kaum zerknittert aus. Wenn man so ein Teil als Nachthemd trägt-ist es sehr von Vorteil.
Also habe ich mir ihr Schnittmuster runtergeladen und bin ihren Modellierungsanweisungen gefolgt.
Beim Zuschnitt und Nähen habe ich Messing-Stecknadeln benutzt. Die habe ich mal beim Nähen eines Korsetts in einem Spezialshop entdeckt. Sie haben den Vorteil, dass sie nie rosten und keine Spuren in der Seide hinterlassen. Es bleiben u.a auch keine Verfärbungen zurück, ebenso rutschen die Stecknadeln nicht aus dem Stoff , weil sie nicht so glatt sind.
Nachdem Alles fertig war habe ich festgestellt, dass es irgendwie nicht so komfortabel im Bereich der Achseln ist-nämlich zu hoch. So wie ich bin, habe ich erstmal angefangen nach der Ursache zu suchen.
Es liegt nicht daran,dass meine Spitze größer ist, oder dass ich kleiner bin....
Ich habe alle Versionen von Ruby Slip im Netz angeschaut, inkl. den Ursprung. Diesen habe ich nochmal unter die Lupe genommen und bin zum Entschluss gekommen, dass im Schnitt eine Korrektur notwendig ist.
Selbst wenn die Spitze kürzer wäre, würde sich dadurch nichts ändern, denn es wird beim Modellieren alles von oben nach unten modelliert. D.h. man muss schon BEVOR man modelliert die Korretur in das Grundschnittmuster eintragen. Denn selbst auf ihrer Schneiderpuppe sitzt es schon zu hoch. man kann es tragen, aber man spürts.
Arbeitet man so an einem Teil, freut man sich, wenn man vorher schon irgendwo etwas zur Verarbeitung von bestimmten Stellen gesehen hat. Deswegen mache ich Details der inneren Verarbeitung.
Noch ein paar Worte zur Verarbeitung der Nähte. Die seitlichen Nähte habe ich mit französischer Naht verarbeitet, damit es weder unangenehm auf der Haut noch unschön (wenn man die Overlocknaht sieht und spürt) ist.
Damit es nicht zieht (wir haben einen Schrägverlauf), habe ich am Ende zwischen 2 Fingern noch leicht am Stoff gezogen um jegliche Raffung zu vermeiden. Es kamen dabei bestimmt noch 5 cm oder mehr der Gesamtlänge dazu!
Den Saum habe ich mit Baby-Hem gemacht, damit es eine feine Linie unten macht.