Monday, December 29, 2014

Silvester-Kleid, dringend!!

Auf die Jagd gehen- mit Hundefüttern anfangen ( russisches Sprichwort)...
Das heißt so viel wie, dass man im letzten Augenblick etwas tut, was schon längst erledigt sein müsste...

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So plötzlich war klar, dass meine Tochter zu einer Party geht und sie rein gar nichts partymäßiges in ihrem Schrank hat.
Was tun, insbesonderen, wenn die Zeit knapp ist und der Kalender den 25.12 zeigt? Richtig, durch die Vorräte stöbern und hoffen, dass was Passendes auch noch ausreichend zu finden ist.
Die Modellentscheidung ging recht schnell. Da ich die meisten Modelle mit Nummer  und der Ausgabe auswendig kenne, habe ich ihr 3 Modelle, die meiner Ansicht nach passten, vorgeschlagen.
Die Wahl fiel auf  112_04/2014, ein total verrücktes Kleid,was ich eigentlich für mich selbst nähen wollte.


Der Stoff war ausreichend da und sogar mit  einer für sie kompatiblen Farbe. Es ist ein Jersey-Cloque-Jacquard, relativ dünn, weich und doppelschichtig. Die untere Schicht ist 100% Viscose, die obere ein Mix mit Poly und Metallfarbe.
Das Kleid ist mega-bequem, extrem schnell genäht und dabei effektvoll!


Die Länge und Ärmellänge haben wir ihrem Alter und dem Zweck entsprechendgekürzt.
Ich habe eine Weile an der Bequemlichkeit des komischen Ärmels gezweifelt. Aber sowohl meine Tochter als auch die Russen loben die Konstruktion und Bequemlichkeit.
Für die, die dieses Modell nicht kennen...
Der flache Ärmel (linke Seite)  wird in einen Schlitz eingesetzt. Ist total abgedereht:-)
Hier sind noch mal Fotos vom Ärmel

Die rechte Seite ist leicht gerafft
Ich kann das Kleid von Herzen empfehlen für diejenigen, die auch mal schnell einen Retter in Not benötigen.

Sunday, November 9, 2014

Chanin, Chanel, Burda, Named.....

....Im Hause Oblonsky war alles und jeder verwirrt... ein typisches Zitat aus Anna Karenina (mit dem Satz fängt das Buch an) für die Russen, das verwendet wird, wenn tausend Sachen zusammen kommen....
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Es hat sich so ergeben, dass ich viele Dinge unbedingt ausprobieren wollte,was in diesen paar Projekten zusammengepackt werden konnte.

Ich fange mit der Hose an.
Es ist die Boyfriend-Hose dere neuen Generation. Der Schnitt Wyome kommt von Named.

Ich hätte sie mir noch lockerer gewünscht. Sie hat eine leicht 90-er Silhouette.
Genäht habe ich sie aus einem Jeansstoff ohne Elastan. Absteppung habe ich mit Glow-Garn gemacht.
 Da ich nichts Dickes zu Hause hatte, steppte ich einfach alles mit 3-fachem Stich.
Die Tasche hat eine Maschinenstickerei mit ägyptischem Motiv bekommen.
Anpassungen bei dem Modell muss man mit großer Vorsicht genießen.
Denn es ist keine klassische Hose, da greifen ganz andere Gesetze!
Sobald man versucht etwas wegzunehmen, insbesondere vorne im Schritt, hat das sofortige, negative Auswirkung auf die Dynamik. Meine Korrektur war nur eine leichte Vertiefung der HM. Mehr nicht!

Nun zum Shirt.
Das ist vermutlich eines der meist nachgenähten Burdamodelle im diesen Jahr. Es macht keinen Sinn zu zählen, wie häufig es nachgenäht wurde.
Es handelt sich um Modell 114_09/2014








Genäht ist es aus aus Sommersweet, 100% BW, das gilt für beide Stoffe.
Das grau ist nicht wirklich grau, sondern hat blauen Melange, somit harmoniert es mit dieser Jeans hervorragend. Das Shirt soll so locker sein, aber in der kleinsten Größe fühle ich mich doch nicht so wohl mit dem Volumen aus den 80-ern...Sollte ich nochmal eins nähen, werde ich garantiert an jeder Seite mindestens 2cm wegnehmen.

Es hat sich gleichzeitig angeboten, die Technik Alabama Chanin + tropfende Chanel auszuprobieren und anzubringen.
Den detaillierten Vorgang zeige ich am Ende des Posts.


Nun zur Technik Alabama.
1. Die Schablone wird aus einem festen Karton ausgeschnitten.
 2. Die untere Lage mit der Textilfarbe in der Größe, die größer ist als das zukünftiges Muster, wird bemalt
3. Den Oberstoff wird mit der Schablone zusammengesteckt und die gleiche Textilfarbe aufgetragen.
nach 6h Trocknen wird das Ganze 8x von links gebügelt, damit die Farbe fixiert wird.
4. Mit Doppeltfaden wird die Kontur umgestickt.
 5. Mit einem Abstand von ca. 2mm wird von dem Kontur ausgeschnitten.

 6. Fertig!

Und zum Schluss mein Lieblingsfoto "Teuflisch" :-)

Thursday, October 30, 2014

Hosenanpassung - die häufigsten Korrekturen

Ich bekomme sehr häufig Anfragen bgzl. der Hosenanpassung.
Und langsam muss ich feststellen, dass obwohl die Figuren, Fälle und Fehler sehr verschieden sind, es häufig zu Basic-Korrekturen kommt, insbesonderen wenn die Frauen eine besonders weibliche Figur haben.
Deswegen habe ich mir überlegt, einmal etwas zusammen zu fassen, damit ich das nicht jedes Mal neu zeichnen muss.

Ich zeige es teilweise an den Bilder, die ich mal selbst zwischen durch gemacht habe.
Typische Schrägfalten aus dem Schritt (als Begleiterscheinung  kommen auch Falten an der Seite oben), die mit keiner bekannten Ein-Schritt-Korrektur in einem Schritt beseitigt werden kann.
Die Ursache: das hintere Hosenbein ist zu hoch gezogen zur Taillenlinie. Der höchste heraustretende Punkt am Po liegt zu hoch. So ähnlich kommt es auch, wenn durch die runde Hüfte die Hose an der Seite hochgezogen wird (in diesem Fall liegen diese Schrägfalten tiefer unter dem Po).
Hier ist die Erklärung zum Bild. Die hellblauen Linien zeigen die Richtung der Falten, mit grün ist der zu hoch gezogene höchste Po-Punkt markiert. Mit Magenta wird gezeigt, was passieren muss.
Und hier sind ein paar Beispiele vorher-nachher.
Zuerst erkläre ich am Kleidungsstück, was in diesem Fall mit der Hose passieren muss.
Man sieht deutlich, dass die Hüfte und der Po für die Rundung zu viel Länge für sich beanspruchen, so, dass der ganze Hosenoberabschnitt in sich selbst gedreht wird. Wir müssen demzufolge entgegenwirken und Entspannung einbringen. Das machen wir, indem wir an der hinteren Mittelnaht etwas rauslassen.
Das wäre unser Schritt 1.


Wir haben aber nicht auf einmal mehr Taille. Also, das, was wir hinzugefügt haben, müssen wir auch wegnehmen.Unser Schritt 2: An der Seite muss reduziert werden, und möglichst genau so viel, wie wir hinten an der HM hizugefügt haben. So bleibt uns unser Taillenbetrag erhalten.
Das Ergebnis dieser beiden Handlungen ist das hier (das hintere Hosenbein dreht sich im oberen Bereich).

Häufig reicht das jedoch nicht aus. Der Po senkt sich ab 30 Jahren und Frauen benötigen im unterem Bereich Platz, der in den Schnittmuster gar nicht vorgesehen ist.
Wir kommen zu Schritt 3, der Vetiefung des Sattels.
Konstruktiv gesehen sieht es so aus:

Je älter man wird, desto tiefer muss vertieft werden.
Leider wird diese Korrektur häufig falsch ausgeführt, nämlich so. Dadurch wird es ziemlich eng, denn viele glauben auch, dass sie einen flachen Po haben,was nicht der Fall ist.
Wie weit man vertiefen muss kann man nur empirisch in ganz kleinen Schritten ermitteln/testen.
Bitte nicht sofort alles wegschneiden!
Wenn die Korrektur an der Hose durchgeführt wird, sieht der untere Bereich dann so aus:

Wenn wir Schritt 3 gemacht haben und dem Po den benötigten Platz geschaffen haben, wird auch eventuell die hintere Mittelnaht zu lang. Schritt 4 ist nicht immer notwendig, kommt jedoch vor. Man rediziert die HM-Länge genau um den Betrag, den man für die Vertiefung gebraucht hat.

Zum Schluss noch ein paar abschließende Worte. Man sollte die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Hossendressur( Bügeln und in Form ziehen) nicht unterschätzen oder vernachlässigen!
Gerade bei den Schritten 3 und 4 kann man ganz tolle Ergebnisse erzielen und so manche Defekte im wahrsten Sinne des Wortes ausbügeln!