Saturday, October 8, 2016

Cool Blazer

Endlich gibts etwas Genähtes von mir, nicht wahr ;-)?
Leider mußte ich mehrere Wochen warten, bis ich meine Studentin zum Ablichten beim Tageslicht erwischte :-)
Для русскоязычных: информация этого поста содержится у меня в теме на сезоне здесь

"Cool Blazer" ist ein französischer INDIE-Schnitt.
Ich halte ihn weder für cool noch für ein Blazer. Die Definiton eines Blazer ist ganz klar - es ist ein Jackett aus einem  Jersey, Maschenstrick usw.
Warum hab ich ihn mir gekauft?
-Ich habe mich spontan in beide Versionen einer französischen Bloggerin verliebt: Version 1, Version 2.
Was ist so besonders an diesem Schnitt?
-es ist leicht tailliert und dennoch so ziemlich kastig-das hat mir gut gefallen
-es ist easy
-ein Schalkragen,der aber  ohne Überlappung  auf Stoss zur Vordermitte zuläuft ist mir nicht so geläufig, ich fand es originell und interessant.
Warum find ich ihn nicht cool?
-zwischen der Inspiration der Designerin (1 und 2) und der Umsetzung liegen Welten.
-technische Ausführung lässt  zu wünschen übrig. Es ist keine Chaneljacke und dementsprechend kann man Futter nicht 1 zu 1 an der Saumkante versäubern. Wenn man irgendwo etwas ungenau gearbeitet hat, wird es am Saum ziehen und das kann ich nun mal nicht leiden.
-ich habe den Stoff etwas stabiliert. Das hatte zufolge, dass man den Ärmel nicht mehr umkrämpeln, sondern nur etwas hoch schieben kann.
Nun zu den Details.
Der Stoff ist ein Jacquard Wollgemisch, etwas knitterig, darum habe ich ihn vollflächig leicht mit Vlieseline H410 stabilisiert. Die Bereiche um die Schulter, Rücken, Ärmelkugel und Saumkanten, habe ich zusätzlich mit einer festen Gewebe-Einlage verstärkt. Zusätzlich habe ich um das Armloch herum zum Verhindern der Ausdehnung bei Dynamik ein Formband angebracht + doppelt abgesteppt.
Futterstoff ist changierendes Viscose-Futter. Zuerst wollte ich klassisches Paspelband (mit Schnur drin) anbringen, aber es sah zu grob aus. Ich trennte es raus und ersetze es durch das flache Paspelband, nach dieser Methode.
Der Aufhänger ist wie gewohnt verstärkt durch Drehung gegen zu schnelles Kaputtgehen.
Ich verwende diese Art Aufhänger  seit 2011. Vor gar nicht all zu langer Zeit hat man in der russischen Burda eine Fotostrecke "Schritt-für Schritt"-Anleitung zur Verfügung gestellt, der Link zur Anleitung findet sich hier.

 Die Taschen habe ich ohne Schnick-Schnack von außen angebracht.