Thursday, December 3, 2015

Flache Paspellierung

Dies ist die dritte Art der Paspellierung, die ich zeige.
Ich sage ehrlich: Das ist meine unliebsame Art zu paspellieren. Es erfordert höchste Präzision und viel Handarbeit und Vorbereitungen. Dafür aber springt diese Paspel nicht so ins Auge wie eine klassische Volumen-Paspel.
Die vorherigen Methoden: Methode 1, Methode 2

1. Die Paspel wird vorbereitet. Es ist von hoher Bedeutung, die Paspel  mit dem Bügeleisen vor dem Anbringen etwas zu ziehen, damit sie sich  dann anschließend genug gedehnt hat und gleiche Abstände absichert. Auch das fertige Band sollte man leicht ziehen, da die im schrägen Lauf zugeschnittene Streifen dazu neigen, unterschiedlich breit zu werden (je nach Dehnung beim Nähen).
2. Das Band wird mit einem von uns gewähltem Abstand (die Breite der sichtbaren Paspel) per Hand an die  Linie geheftet, wo später der Beleg und Futter zusammen genäht werden. Die Heftfadenlinie ist die Linie des Beleg-Endes(die Nahtzugaben liegen unter dem Band).
Im zweiten Schritt steppen wir mit dem gewählten Abstand der Paspel.
Zum leichteren Entfernen benutze ich ganz gerne Stickgarn.
3.So sieht Schritt 1 aus. Wenn man gut gearbeitet hat, dann ist an jedem Teil der Stecke überall die gleiche Breite :-)
4.Im zweiten Schritt wird das Futter unterlegt und festgesteckt.
Es wird so gemacht, dass die Nahzugaben von Beleg und Futter rechts auf rechts aufeinander mit offenen Kanten zu Seite liegen.
5.Jetzt auf der Seite am Beleg, wo wir unsere erste Paspelnaht genäht haben, legen wir die zweite Naht direkt neben die ersten, nur 1mm nach links, damit wir unsere erste Naht nicht mehr sehen.
6. Nun ist unsere flache Paspel fertig!
 



13 comments:

  1. Das ist viel Mühe , aber das Resultat kann sich sehen lassen. Es ist ja immer die gleiche Frage: Will man Masse nähen, oder lieber Klasse?
    Danke fürs zeigen.
    Liebe Grüße,
    Susan

    ReplyDelete
    Replies
    1. Die mühe macht eigentlich nur diese methode. die anderen sind da ja schneller und leichter. aber man will nciht immer und immer wieder das gleiche haben, nicht wahr? zumindest gehts mir so.
      bei der masse sind sehr viele arbeitserleichterungshelfer/werkzeuge dabei:-)
      in der fabrik braucht man 20 min zur herstellung eines hemdes, im alleingang einige stunden:-)

      Delete
  2. Diese Methode gefällt mir sehr gut. Vielen Dank für die Vorstellung. Auf die Idee wäre ich niemals nie gekommen.
    Julia, eine Frage hätte ich auch an dich. (Mir fiel es gerade ein, als ich deine Bilder sah.) Wie nähst du das Futter an den unteren Saum? Ich meine den Übergang vom Beleg an den "richtigen" Mantelsaum. Verstürzt du das Vorderteil mit dem Beleg und nähst das Futter an dieser Stelle mit ein paar Handstichen fest oder hast du eine andere Methode? Ich kenne nur zwei Vorgehensweisen und beide finde ich nicht so optimal. Ich würde mich freuen, wenn du mal etwas über dieses Thema berichten könntest. (Das soll jetzt nicht aufdringlich wirken. Es interessiert mich wirklich sehr.)
    LG Martina

    ReplyDelete
    Replies
    1. Hallo Martina,
      also,wenn du ecke meinst unten am beleg meinst? die mache ich auf 2 arten- entweder schräg oder eckig.
      bei diesem mantel ist das schräg, wobei ich an der unteren kante,die schräg ist genäht habe.
      so änlich aber mit etwas abstand habe ich hier genäht:
      http://4.bp.blogspot.com/-tO5EqJBJQn0/VgK-_Bsyx_I/AAAAAAAAJzc/qMCPYNjsMko/s1600/ecke%2Bpodbort.jpg
      http://3.bp.blogspot.com/-jiAL_9oau3M/T8EDb2O9API/AAAAAAAAAtk/FdUqp5VbmBg/s1600/Futtersaum.jpg
      http://3.bp.blogspot.com/--BIMzH27iYk/VdCD8xpscbI/AAAAAAAAJe4/1EGzlGjxvM8/s1600/kette%2Bam%2Bsaum2.jpg
      zuerst wird futter mit beleg durchgängig genäht dann etwas schräg abgenäht.
      da mache ich nichts mit hand- alles maschine.
      aber es gibt auch eine andere art saum- eckige. da wird futter mit gleichem abstand als falte über saum gelegt.
      das sieht dann so aus:
      http://4.bp.blogspot.com/-9-EaqyQLq_w/VSajFIqQr2I/AAAAAAAAI-Y/Rj4pU0SA2R0/s1600/saum%2Bende.jpg
      http://2.bp.blogspot.com/-dKwhVX_KFW8/VLrQ6FNmaCI/AAAAAAAAIxM/w92VfUQOyVQ/s1600/beleg%2Bund%2Bfutter.jpg

      ich gucke wo ich ich die bilder dazu finde, wie man es macht.
      selbst komme ich nächste zeit nicht zu der oberbekleidung- andere sachen müssen erstmal genäht werden.

      Delete
    2. Vielen vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Leider werde ich auch erst nächste Woche dazu kommen, mir die Links genauer anzusehen. (Ja, ja - das Leben und die Zeit.)
      LG Martina

      Delete
  3. Liebe Julia, vielen Dank für´s Zeigen! Hier steht in diesem Winter noch mindestens ein Mantel an, da könnte ich das mal versuchen, es sieht unglaublich reizvoll aus.
    Liebe Grüße!

    ReplyDelete
    Replies
    1. Liebe Nastjusha,
      wenn du meine Empfehlung für die Mantel-Paspel hören möchtest, dann würde ich lieber zu der vollen Paspel tendieren, wie bei meinem Puzzle-Jackett(das was die Methode 1):
      http://4.bp.blogspot.com/-3oR6OBCfu9w/VSajD5vR8lI/AAAAAAAAI-M/HmmilgI7BqQ/s1600/knoepfe%2Blinke%2Bseite.jpg

      Delete
  4. Cool, was du alles kannst und uns zeigst. Ich lerne gerne von dir. Ich bin immer zu faul, um zu paspeln. Wenn ich aber ehrlich bin, veredelt es ein selbstgemachtes Kleidungsstück um ein Vielfaches. Auch nochmal ein Extra-Hingucker, wenn das Innenleben mal zum Vorschein kommt, und die Paspel dann eine tolle Kontrastfarbe hat. Danke für's Zeigen, Philo

    ReplyDelete
  5. Liebe Julia,
    genau so eine schlichte Paspel wollte ich an meinem Mantel haben, den ich gerade für mich nähe. Wie schön, dass Du es genau jetzt hier zeigst. Dein Ergebnis sieht einfach fabelhaft aus. Jetzt bekomme ich ordentlich Respekt davor und werde mir auch noch mal in Ruhe Deine beiden anderen Methoden anschauen und dann entscheiden, was meine Fähigkeiten hergeben.
    Lieben Gruss !

    ReplyDelete
  6. Auch für mich zur rechten Zeit, tausend Dank!
    Liebe Grüße
    Sandra

    ReplyDelete