Thursday, May 31, 2012

Zwangsnähpause und wie entfernt man Burda-Kopierpapier

Ich bin momentan ohne mein  zweitwichtigstes Werkzeug. Meine  Overlock-Coverlock-Maschine befindet sich in den Händen des Herstellers. Und leider weiß ich gar nicht, wann sie zurück  kommt...
Keine Panik, es ist kein Virus, was letzte Monate durch die Blogs geht :-) soviel kann ich sagen.

Also nutze ich die Zeit und schneide zu, und zu, und zu, und zu. Vermutlich sorge ich jetzt schon für zukunftige UFO's für die kommende 2 Jahre.
Aber Nähen mit Zickzack kann ich auch nicht mehr :-) Bin viel zu verwöhnt.

Nun ist es Sommerzeit und es werden fröhliche und helle Stoffe verarbeitet.
dabei  bin ich auf ein Problem gestoßen, dass Burda Kopierpapier sich nicht auswaschen lässt.



Also habe ich im Internet nach einer Lösung gesucht und musste feststellen, dass sehr viele Näherinen damit ein Problem haben, aber keine Lösung, und manche sogar lieber ein holländisches Exemplar kaufen, weil es sich entfernen lässt.
Nun kann ich jetzt mit Sicherheit sagen- Burda Kopierpapier- kein Problem!
Getestet habe ich auf einem weißen BW-Satin.
Da das Kopierpapier aus einem ölhaltigen Gemisch besteht, muss man auch mit fettlösenden Mittel dadran gehen. Ich habe 2 Mittel getestet:
1. Spülmittel
2. Gallseife
Bei beiden habe ich perfekte Ergebnisse erzielt. Alledings muss ich sagen ,dass es bei Spülmittel wesentlich schneller ging, d.h. es geschah direkt vor meinen Augen.

Saturday, May 26, 2012

Ein Garten-Ensemble ohne Garten

Ich habe endlich mein Garten-Ensemble beendet, das schon 2 Jahre auf die Fertigstellung gewartet hat.


Das Original kommt aus Burda, Modelle 102,105_ 03/2010

Warum ich so lange genäht habe kann ich nicht genau sagen- es hat sich irgendwie gezogen. Heute waren es 27°C, aber es war mir nicht mal annährend heiß-das kann ich mir nicht erklären. Der Stoff ist Jacquard/ Matelasse. Da wir zum Blumengeschäft mussten, haben wir einfach die Kamera mitgenommen.
Wie immer zeige ich zuerst die Ansichten dann kommen die Details.



 














Das Jacket habe ich wie die meisten meiner Sommersachen mit Venezia gefüttert.
Die Aussenknöpfe sind Attrappe. Das Jacket wird mit 3 Plastikknöpfen geschlossen. dabei ist der "männliche" Knopf oben auf dem "weiblichen". Bei Plastikknöpfen spielt diese Regel keine Rolle, aber gundsätzlich macht es Sinn, warum man es so macht und nicht anders.
Den ersten Knopf habe ich nicht nach Burda-Angaben gesetzt, sondern an meinem höchsten Punkt der Brust.Wenn man das nicht macht- kann es passieren, dass sich bei jeder Bewegung ein leichter Ziwschenraum öffnen.

Der Kragen besteht aus 4 Teilen. Zuerst wird Steg mit dem Kragenteil zusammen genäht, auseinander gebügelt, abgesteppt und erst dann werden die Teile des Kragens miteinander verbunden.

Die Nahtzugaben am Armloch werden mit Futter zusammengefasst und abgesteppt.


Der Saum am Besatz:

Jetzt zum Rock:
Der Rock ist ohne Taillenbund.
Zuerst wird die Stelle für den Reißverschluß vorbereitet. Vlieselineband wird aufgeklebt.

Mit RV-Nähfuss wird RV eingenäht

Um Ausdehnung der Taile zu vermeiden, wird Formband an die Stelle aufgebügelt, wo meine Naht liegen wird.

 Der Besatz wird mit dem Rock zusammen genäht.


An den Seitennähten oberhalb der Taillennaht werden Zugaben schräg abgeschnitten.


Die Zugaben stuffig schneiden.

Die Nahtzugaben an der Taillennaht zusammen mit dem Besatz zusammenfassen und von recht absteppen (auf den Bilder Sicht von rechts und von linken Seite).


Futter wird wie auf dem Foto mit dichten Stichen anstaffiert.
 
Die Spitze wird auf rechte Seite angenäht.

Der Saum wird umgeschlagen und an der Spitze per Hand angenäht.
Das Futter wird mit einer Dekonaht gesäumt


Saturday, May 19, 2012

Schönheit mit Handicap



Dummerweise habe ich dieses Kleid fast sofort, nachdem die Ausgabe da war, genäht und nicht abgewartet, bis die Russen es nähen:-). Abwarten hätte sich mit Sicherheit gelohnt, denn die Russen teilen es einem immer mit, was man am Schnitt ändern muss. Die Korrektur zog sich wie ein roter Faden durch jede einzelne Ausführung. Wenn man nicht grade einen sehr großen Busen hat, muss man das Armloch in der Höhe verkleinern. Von der ersten Sekunde an wusste ich ganz genau, wie ich das Kleid sehe.


Also fuhr ich zu meinem Lieblingsladen und holte mir den BW-Satin und Seidenchiffon.
Alle nähen es in 2 Stunden. Ich habe es in Juni angefangen und irgendwann im Januar rausgeholt,um es zu beenden.
Modell 113 06/2011





Die eigentliche Ursache oder meine eigene Dummheit war, dass ich mich, statt meinem Wissen zu vertrauen,  entschieden habe, der Burda-Bebilderung zu folgen, obwohl ich Zweifel hatte.
Die Bebilderung sah so aus:
 
So hab ich noch nie ein Armloch verarbeitet und habe immer Bedenken gehabt, dass es sich verziehen würde. Aber dann dachte ich, wenn Burda so etwas  rät, wüssten sie es vielleicht  besser. Falsch gedacht! Es passierte genau das, was ich befürchtet habe - das ganze Armloch hat sich natürlich verzogen. Die andere Ursache war, dass das Armloch unheimlich groß war (es ging an der Seite fast bis zur Taille), was ich dann später als Warnhinweis bei den Russen gelesen habe.
Das Problem beim amerikanischen Armlochausschnitt liegt darin, dass man das Kleid erst anprobieren kann, wenn es fast fertig ist. Also habe ich das Kleid zerlegt, die Korrektur übertragen und neue Besätze zugeschnitten.
Den Chiffon habe ich mehrere Stunden genäht (ich glaube 3). Damit ich exakte Streifen bekomme, habe ich die Querfäden rausgezogen und danach zugeschnitten. Dabei habe ich  Stärke benutzt. Die Schichten habe ich miteinander verstürzt.

Das Armloch habe ich mit Paspelband verarbeitet.





Und so habe ich das Paspelband gemacht:
1. Armloch mit Formband verstärkt




 2. Besatz mit Vlieseline H180 verstärkt, Paspel mit Dampf in Form gebügelt


 3. Mit der ersten Naht die Paspel auf der rechten Seite mit Hilfe RV-Nähfüsschen drauf nähen

4. Die zweite Naht VOR die erste setzen, sehr dicht an das Paspelband dran nähen

5. So sieht dann die rechte Seite aus:


6. Schneiden und Anschneiden. Zuerst stufig die Nahtzugaben schneiden, dann VERSETZT (Anschnittlinien liegen nicht übereinander, sondern an jeder Schicht versetzt) anschneiden

7. Von der rechten Seite schön bügeln und die Nahtzugaben mit Besatz von rechts am Besatz absteppen





Das Kleid hat auch Taschen. Die sieht man aber nicht, nur auf diesem Foto:-)


Und natürlich bin ich in die Versuchung gekommen eine schwarz-weiß Fotoserie zu machen.
Es sieht wunderschön nach den 60-er aus, wie zur Zeit als meine Mama noch jung war:-)