Genau, nicht Marlene, sondern Chanele:-)
Denn Chanel hat die Hose schon viel früher als Marlene getragen, nämlich in den 20-ern.
Das Bild im Kopf und vor Augen hatte ich schon seit letztem Herbst.
Leider konnte ich keinen Hund für Fotosession auftreiben:-)
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Die meisten haben Chanel in Kleidern und Kostümen im Gedächtnis. Aber Chanel trug auch Hosen.
Angefangen habe ich schon letzten Herbst mit der Suche nach dem richtigen Shirt dafür.
Die Schulterlinie ist recht lang. Es erinnerte mich an die 90-er.
So kam ich auf die Idee mit dem Shirt, das mir vertraut war, das Shirt der russischen Marine.
Und am liebsten wäre mir auch der mir bekannter Schnitt der russischen Spezialeinheit (zu deutsch: Luftlandetruppen oder WDW), den ich schon als 15-jähriges Mädel für mein Leben gerne getragen habe (die Streifen sind deutlich hell blau. Auch die Schulterlinie schien mir passend zu sein.
Ich sitze im Übrigen auf meiner Nähmaschine:-)
Das Original der heutigen Zeit sieht so aus:
Auf meinen Aufruf bei den Russen hat mir eine Frau den Schnitt vom Original und der kleinsten Größe,die sie hatte, abgenommen.
Das kam dabei raus:
Die erste Anprobe hat dann gezeigt, dass mir das viel zu groß ist. Also habe ich es um Einiges schmaler gemacht.
Dann hat die Suche nach dem richtigen Schnitt für die Hose angefangen. Es ist gar nicht so einfach wie man denkt. Seit den 80-er Jahren gibt es jedes Jahr mindestens 1 "Marlene"-Schnitt, und sie sind alle völlig verschieden.
Ein ungeübtes Auge sieht vielleicht keine Differenzen, doch die gibt es zu genüge. Man kriegt regelrecht die Qual der Wahl zu spüren. Die Hosen, die unter Taillenlinie aufhören, kann man sofort durchstreichen... Sie werden nicht mehr als Vintage-Silhouette von uns "gelesen"/wahrgenommen.
Also habe ich mich für einen relativ neuen Schnitt entschieden. Leider gab es nur sehr wenig aussagekräftige, nachgenähte Beispiele (eigentlich ein Warnsignal).
Burda Modell 124_10/2011
Ich hatte noch in meinen Vorräten einen 100% Wollcrepe, der mich mehr an ein Moltontuch erinnert (sehr sehr locker sehr schlabberig)
Aber da ich wusste, dass Crepe wunderschön fließt, wollte ich diese Hose unbedingt aus Crepe machen.
Die Hose saß sofort ohne wenn und aber. Aber sie schien mir allgemein unvorteihaft zu sitzen und zu groß unterhalb der Taille zu sein. Mein Gefühl bestätigten dann noch die Fotoaufnahmen.
Besonders schlimm sieht die Hose bei frontalen Aufnahmen aus, sei es von hinten oder von vorne.
Und das obwohl ich proportional zu meiner kleinen Größe sehr lange Beine habe(Normalgröße und nicht Kurzgröße) und eigentlich maximal Größe 36 trage.
Also... Ich glaube damit kann ich Mythos, dass die "Marlene" schöne lange Beine macht und jeder Frau steht, entkraften.
Die Analyse hat gezeigt, dass:
-die Hose sehr schmal an der Hüfte sitzen soll
-möglichst auf seitlichen Eingriffe verzichtet werden muss, weil es zusätzliche Breite verleiht
-das ganze Bein deutlich schmaler gemacht werden soll
-absolut bis zum Boden gehen soll
Nachdem mir das klar wurde, habe ich angefangen im Netz nach allen möglichen Varianten der "Marlene" zu suchen.
Die erste Erkenntnis:
"Marlene" steht definitiv nur langbeinigen und extrem dünnen Frauen. Die meisten Fotos von Marlene sind vom Boden aufgenommen und somit vergrössert visuell ihre Beine.
Das sieht man sogar an Marlene selbst. Denn als sie etwas fülliger war, sah sie damit dicker aus.
Die zweite Erkenntnis:
Wenn man sich dennoch eine nähen will, sollte man auf das Volumen achten. Es soll erst ab der Schrittlinie beginnen und möglichst eng im kompletten Bereich der Hüfte sein.
Wie z.b. bei
D&G .
Hier sind einige positive Beispiele:
Burda 119_04/2007
Burda 103_08/2007
105_08/2008